In Berlin gab es am 2. und 3. November gleich zwei Aktionen zur Stop Vivisection-Kampagne gegen Versuchstiertransporte. Die Berliner Tierbefreiungsaktion (BerTA) veranstaltete erstmalig eine Flyeraktion vor einer Haustiermesse, am zweiten Tag wurde routiniert am Flughafen demonstriert. Darüber hinaus flyerten Aktivist_innen in Frankfurt am Main vor einer Messe.

Publikums- und Fachmessen bieten eine ideale Plattform für Proteste und Aufklärungsaktionen. An entsprechenden Tagen kann ein großer Kreis eines Zielpublikums erreicht werden, welches sich mehr oder minder für ein bestimmtes Thema interessiert. Die Stop Vivisection-Kampagne ruft seit kurzem vermehrt dazu auf, die Airline Air France-KLM auch an Messeterminen in Bedrängnis zu bringen.

So gab es am 5. November in Frankfurt am Main eine Flyeraktion vor der Fachmesse Airctec, welche sich an ein Fachpublikum der Luftfahrtindustrie richtet. Einige Tage zuvor gab es bereits eine Flyeraktion vor der Berliner „Heimtier“messe. Ziel war es dabei ein Publikum anzusprechen, welches bereits für Tierschutzfragen sensibilisiert ist. Laut Marketingstudien werden negative Eindrucke eines Unternehmens etwa zehn mal weitererzählt, bei den Besucher_innen der Heimtiermesse könnte diese Zahl noch deutlich höher sein.
Und tatsächlich: die Flyer der Kampagne konnten deutlich schneller in Umlauf gebracht werden, als auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Hunderte Menschen warteten vor den Kassen auf dem Messegelände, eine ideale Chance für die Aktivist_innen. So konnten innerhalb von zwei Stunden annähernd eintausend Flyer an die Zielgruppe gebracht werden. Eine kleine Bemerkung am Rande: für diese Art von Aktion braucht es in der Regel nur wenig Verteiler_innen, solch ein Protest ist auch ohne viel Vorbereitung leicht zu bewältigen.

Einen Tag später, am 3. November wurde schließlich im Flughafen Tegel demonstriert. Die Aktivist_innen waren erneut so viele, dass sie sich im Terminal D, sowie im Außenbereich des Terminal positionieren konnten. Es konnten drei Transparente gehalten werden, zu Füßen der Passagiere wurden zudem dutzende Bilder mit Tierversuchsszenen aufgereiht. Es folgen weitere Eindrücke aus Berlin:

Berlin

Frankfurt


Aktionsbericht der Flyeraktion vor der Fachmesse in Frankfurt am Main:

"Am Dienstag, den 5. November stellten sich zwei Tierrechtsaktivist*innen vor das Exhibition Center der Messe in Frankfurt am Main, um aus Anlass der gerade stattfindenden AirTec Luftfahrt-Fachmesse auf die noch immer stattfindenden Transporte von Versuchstieren durch insbesondere Air Franc-KLM aufmerksam zu machen. Leider wurde bereits nach wenigen Minuten eine Delegation der Messeleitung zu den friedlich flyerverteilenden Tierversuchsgegner*innen geschickt, die sie freundlich aber bestimmt aufforderte, die mitgebrachten Transparente vom Bauzaun, an den sie gebunden waren sowie sich selbst vom Gebäudevorplatz, der ebenfalls ihrem Hausrecht unterliege, zu entfernen. Die Aktion könne ja beispielsweise auf der nächsten Verkehrsinsel stattfinden.

Nach Rücksprache der Aktivist*innen mit der örtlichen Polizei, die die Meinung der Messeleitung teilte, packten die Aktivist*innen ihre Sachen um sich auf die Suche nach einem geeignteren Ort für die Protestaktion zu machen. Dabei gerieten sie, ohne einen Zaun oder ein ähnliches Hindernis überwinden zu müssen, zufällig vor den ca. 1 km entfernt liegenden eigentlichen Eingang zur Messe. In der Hoffnung, möglicherweise hier toleriert zu werden, begann die Aktion nun von neuen. Und siehe da: keine Abgesandten der obersten Messeautorität tauchten auf. Stattdessen überraschend viele Messebesucher*innen, die den Aktivist*innen und ihrem Anliegen positiv gegenüberstanden.

Nach ca. einer halben Stunde lang verteilen Flugblättern sowie einigen interessanten Gesprächen erschienen sie aber schließlich doch noch: Zwei durch und durch befugte Hausrechtler*innen. Gegen diese geballte Ladung an rechtlicher Durchsetzungskraft konnten und wollten die grundsätzlich friedfertigen Aktivist*innen dann doch nicht mehr angehen, packten alles in allem zufrieden ihre Sachen und entschwanden im Frankfurter Großstadtdschungel."
 


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